• Die Tannenwaldallee in der Landgräflichen Gartenlandschaft © Oana Szekely, VSG

In der zersplitterten Staatenwelt des Alten Reichs nahm sich das Territorium der Landgrafschaft Hessen-Homburg als Zwerg aus. Die Residenzstadt hatte nur etwa 3.000 Einwohner, dazu kamen 8 Dörfer. Kein Grund für die Fürsten und Fürstinnen sich zu ducken: Die Ausmaße des über zwei Generationen entwickelten repräsentativen Gartenreichs verblüffen noch heute. Nicht minder erstaunlich ist seine Vielgestaltigkeit: Barock-französische und englisch-naturnahe Partien bieten wechselvolle Spaziergänge. Wie Perlen reihte man Garten an Park – entlang einer kerzengeraden Allee. Ausgehend vom Bad Homburger Schloss mit dem mittelalterlichen Weißen Turm reicht diese Landschaft bis in den Taunus hinein. Der Gartentheoretiker Hirschfeld widmete dem grandiosen Gartenparadies einen Abschnitt im fünften Band seiner "Theorie der Gartenkunst". Johann Isaak von Gerning bedichtete 1814 die „Neun Lusthaine“. Heute umfasst die in allen frühen Reiseführern beschriebene und oft als „romantisch“ bezeichnete Homburger Gartenlandschaft rund ein Dutzend Anlagen. Begünstigt durch den aufkommenden Kurbetrieb war die Homburger Gartenlandschaft bereits im frühen 19. Jahrhundert beliebtes Ausflugsziel. Für das Kennenlernen des gesamten Gartenreichs - zum Beispiel mit dem unter Touren gelisteten Spaziergang - sollte man sich einen ganzen Tag Zeit nehmen.

Referenzen:

Tannenwaldallee
Beginnen Sie den Spaziergang am Schloss...
Schloss Homburg
Schlosspark Bad Homburg