• Blick in den Großen Hirschgraben auf das neue von MÄCKLERARCHITEKTEN gebaute Romantik Museum neben dem Goethehaus © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • Eine interaktive Landkarte stellt Zentren der Romantik und Aufenthaltsorte ihrer Protagonist*innen vor © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • Hat man je eine schönere, genial auf das Thema zuleitende Treppe gesehen? Sie wird "Himmelstreppe" genannt © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • "So leben sie noch heute." Ein Raum für die Brüder Grimm, die viel mehr waren, als die Sammler der "Kinder- und Hausmärchen" © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • Der Spiegelsaal empfängt die Besuchenden nach der Himmelstreppe und stimmt mit Zitaten auf das Erlebnis einer vielfältigen Romantik-Epoche ein © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • Freunde und Freundinnen der Romantik bekommen nicht nur reichlich Musik zu hören, sondern auch Autographen zu Gesicht: hier ein Auszug der Ouvertüre zu Robert Schumanns "Szenen aus Goethes Faust" (2. Fassung) © Freies Deutsches Hochstift, Axel Schneider

  • Caspar David Friedrichs "Der Abendstern", um 1830, Öl auf Leinwand, wird ausgestellt im Romantik-Kabinett © Freies Deutsches Hochstift, David Hall

  • Clemens Brentano war nicht nur ein Stimmungslyriker, sondern auch ein religiöser Schriftsteller. Er notierte die Visionen einer stigmatisierten Nonne © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • So einfallsreich wie die literarische Vorlage ist die bedienbare Installation zu E.T.A. Hoffmanns Märchen "Meister Floh" © Deutsches Romantik-Museum, Elisabeth Weymann

  • Zur Romantik gehört auch Wissenschaft: "Physik als Kunst. Joachim Wilhelm Ritter experimentiert mit Strom und Licht" © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • Unter den Exponaten auch persönliche Gegenstände der Romantiker*innen: eine Reisetasche von Bettina von Arnim © Freies Deutsches Hochstift, Udo zur Mergede

  • Das Deutsche Romantik Museum bittet seine Gäste auch in ein Handschriftenstudio © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

  • Dies ist Joseph von Eichendorffs erster Entwurf des Gedichtes "Wünschelrute" © Freies Deutsches Hochstift

  • Mit der Station "Gelebte Gleichheit" wird an die kluge Schriftstellerin und Berliner Salonnière Rahel Varnhagen von Ense erinnert © Freies Deutsches Hochstift, Alexander Paul Englert

Das Deutsche Romantik-Museum ist weltweit das erste Haus, das sich der namengebenden Epoche als Ganzes widmet. Seine Dauerausstellung präsentiert einzigartige Originale in innovativen Formen, die die Zeit der Romantik als Umbruch, Aufbruch und als wegweisend erfahrbar machen. Auf drei Etagen, verbunden durch die blaue „Himmelstreppe“ im Neubau von MÄCKLERARCHITEKTEN am Großen Hirschgraben in Frankfurts Innenstadt sind das Leben und die Beschäftigungen der Protagonist*innen anhand von Manuskripten, Kunst, Gebrauchsgegenständen, Installationen, Audios, Videos und Musikstücken in kleinteiligen Arrangements zu erkunden. Die Kultureinrichtung bietet eine hochmoderne, multimediale – im romantischen Sinn synästhetische (Wahrnehmungen verknüpfende) – Umsetzung von Ideen, Werken und Personenkonstellationen. Dafür sorgen auch Hörboxen an den Wänden, deren QR-Code zu Extraerlebnissen führt: Musik oder Texte ermöglichen ein Zusammen-Empfinden mit den jeweiligen Themen. Die Ausstellung macht nicht nur Neugierigen Lust, sich auf die Tiefen der Romantik einzulassen. Sie enthüllt auch den Eingeweihten manche unbekannte Seite aus der großen Vielfalt einer geisteswissenschaftlichen Epoche. Im Museum stellte man zudem einen Dialog mit dem benachbarten, nach dem Zweiten Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebauten Goethe-Haus her. Johann Wolfgang von Goethe selbst, Dichterfürst und Universalgenie, wird dabei in ein neues Licht gerückt.

Referenzen:

Goethe und die Romantik
Eine Würdigung Johann Wolfgang von Goethes am Ende des Romans "Godwi" von Clemens Brentano bündelt die Verehrung, die man ihm entgegenbrachte: "Ein Dichter hatte uns alle geweckt!" Kein einziger Schriftsteller der romantischen Generation setzte sich nicht mit dem Werk der unangefochtenen Autorität der deutschen Literatur auseinander. "Götz von Berlichingen", "Werther", "Faust", die Liedlyrik, vor allem "Wilhelm Meister" waren ihnen Ausgangspunkte. Novalis bekannte, Goethe sei "der wahre Statthalter des poetischen Geistes auf Erden". Die meisten hatten den Geheimrat auch persönlich kennengelernt. Mit Achim von Arnim ging der begeisterte Goethe sogar einzeln die Lieder von "Des Knaben Wunderhorn" durch. Doch die anfängliche, gegenseitige Zuneigung erkaltete. Goethe lehnte die romantische Einheit von Dichtung, Malerei und Musik ab. Besonders der Kunst warf er vor, anstelle des Geistes auf das Gemüt zu setzen. 1829 urteilte er: "Klassisch ist das Gesunde, romantisch das Kranke." Sein Spätwerk lässt dagegen merken, dass es ihm – zumindest literarisch – um eine Versöhnung des Klassischen und Romantischen zu tun war.