Franz Pforr war der Sohn des Frankfurter Tiermalers Georg Pforr und der Neffe Johann Heinrich Tischbeins. Mit zehn Jahren verwaist, lebte er für eine Weile bei der Familie Passavant und schloss enge Freundschaft mit deren Sohn, dem späteren Maler und Kunsthistoriker Johann David Passant. 1801 begann Pforr eine Ausbildung bei seinem Onkel in Kassel und ging 1805 an die Wiener Kunstakademie. Hier initiierte er 1809 gemeinsam mit seinem Freund Friedrich Overbeck in radikaler Ablehnung der herrschenden Ausbildungspraxis und der klassizistischen Ausrichtung eine Gegenbewegung. Sie führte zum Ausschluss Pforrs aus der Akademie und zur Gründung des "Lukasbundes". Sein Anliegen war die Erneuerung der religiösen Kunst und die Rückbesinnung auf altdeutsche und frühitalienische Malerei. 1810 siedelten die jungen Künstler nach Rom um, wo sie gemeinschaftlich im Kloster Sant‘Isidoro lebten und arbeiteten und alsbald Nazarener genannt wurden. Noch vor der allgemeinen Anerkennung der Nazarener verstarb ihr Mitbegründer Pforr mit nur 24 Jahren an Tuberkulose. Für die deutsche Romantik blieb er trotz seines kleinen Œuvres einer der wichtigsten Künstler.

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