Wie liest man Romantik aus der Kunst heraus? Versuchen Sie es einmal im Landesmuseum Mainz.
Das Haus stellt 200.000 Jahre Kulturgeschichte aus, darunter Kostbares der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schieben Sie die Bilderleiste!
Carl Philipp Fohrs Feder- und Pinselzeichnung „Lindenfels im Odenwald mit betendem Wanderer“ verbindet Natur und Architektur zu einer romantischen Geschichtslandschaft.
Rheinromantik spiegelt eigenwillig William Turners Aquarell „Mainz von Süden“. Der flüchtige Eindruck ist gewollt. Auf die Wirkung von Luft und Licht kam es dem berühmten englischen Kulturtouristen an.
Mit Atmosphäre, im Wechsel von Tageszeiten und Wetter, arbeitete auch Johann Adam Ackermann. In seinen Arbeiten entsteht überzeitliche Stimmung, gerne auch mit christlicher Symbolik.
Ein zentrales Motiv romantischer Malerei, Winter und Tod, bannte Jakob Orth d. Ä. in Ölfarben auf Leinwand. Effektvoll setzte er Kontraste am Kirchengebäude ein.
Für einen religiös-romantischen „Nazarener“, wie Philipp Veit einer war, spielten Porträts zur Selbstvergewisserung eine große Rolle.
In seinem Bildnis tritt er uns mit schwarzem Rock und weißem Hemdkragen gegenüber. Ein künstlerisches und politisches Manifest: Veit war altdeutsch und patriotisch gesinnt.
Romantisierend entrückte der Landschaftsmaler Johann Adolf Lasinsky Burg und Kirche hoch über das kleine Dorf in dem Gemälde „Idar-Oberstein mit Felsenkirche“.
Das christliche Mittelalter, das er hier verklärend anspricht, galt einem Romantiker angesichts der zersplitterten Heimat als nationales Zukunftsmodell.
Dem jüngeren Bruder August Gustav Lasinsky imponierte, wie vielen anderen Künstlern, Burg Eltz. Das Drama ihres natürlichen Settings in der Natur brauchte er nicht einmal zu inszenieren. Märchenhaft!
Den Traum vom Süden hegten viele deutsche Romantiker. Johann Heinrich Schilbach war in Italien und lässt mit seinem „Castel Gandolfo am Albaner See“ den herrlichen weiten Blick in die Landschaft nachempfinden.
Referenzen:
Carl Philipp Fohr
Joseph Mallord William Turner
Jakob Orth d. Ä.
Johann Adam Ackermann
Burg Eltz
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